Sportmedizin

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Leistungs­intole­ranz / Leistungs­min­derung

Das Erbringen einer athletischen Leistung benötigt die optimale Funktion aller Körpersysteme. Besondere Bedeutung haben die für den Sauerstofftransport zuständigen System (Atmungstrakt, Herz-Kreislauf) und der Bewegungsapparat.
Die mögliche zu erbringende Leistung und gegebenenfalls ein Leistungsabfall wird von einer Vielzahl Faktoren beeinflusst: Genetik, Training und allgemeine Gesundheit (Übergewicht, Unterernährung, schlechter Trainingszustand). Eine Leistungsminderung oder Leistungsintoleranz kann auffallen durch das suboptimale Vermögen die erwartete oder zuvor erbrachte Leistung zu bringen oder einen plötzlichen Einbruch während der Arbeit. Dieses tritt oft nur während Belastung in Erscheinung. Es können Probleme in mehreren Systemen nebeneinander bestehen, so dass eine definitive Diagnose erst nach weiterführenden, tiefer gehenden Untersuchungen gestellt werden kann. Hierfür ist eine gründliche Anamnese von großer Wichtigkeit (Abfall der Leistung oder nie die erwartete Leistung erbracht?), eine detaillierte klinische / physische Untersuchung sowie ein Labor-Screening ist nötig.
Die Tierklinik Alt-Sammit bietet die gesamte Palette der aufgeführten diagnostischen Leistungen.

Beim Pferd ist der Atemrhythmus im Galopp an die Frequenz des Galoppsprungs gekoppelt, wodurch eine maximale Rate für den Luftfluss und somit die Zeit für die Sauerstoffaufnahme während eines Atemzyklus vorgegeben ist. Eine Beeinflussung dieser Rate durch Training ist nicht möglich! Mit zunehmender Leistungsanforderung steigt der Sauerstoffbedarf, jede Turbulenz oder Verengung im Atmungstrakt führt zu einer Verminderung der Luftfluss-Rate und damit der Leistung.

Ursachen hierfür können sein:

  • Verengung der Atemwege, Resistenz des Luftflusses
  • dynamische Obstruktion der Atemwege
  • vermindertes Atem-Minuten-Volumen
  • verminderter Gasaustausch in der Lunge
  • Ungleichgewicht Ventilation – Perfusion der Lunge
  • Shunt
  • erhöhte Sauerstoffschuld

Diagnostik:

  • ausführliche Anamnese
  • eingehende klinische Untersuchung (in Ruhe und unter Belastung)
  • Röntgenuntersuchung der Lunge
  • sonografische Untersuchung der Lunge
  • endoskopische Untersuchung des Atemtraktes in Ruhe und unter Belastung
  • Blutgasanalyse
  • TBS-Analyse (Tracheo-Bronchial-Sekret)
  • BAL (Broncho-Alveoläre Lavage)
  • Labor: Blutbild | biochemisches Blutprofil | Zellbild TBS | bakteriologische Untersuchung, Virusisolation

Das Herz-Kreislaufsystem spielt die zentrale Rolle für die Sauerstoffbereitstellung aus der Lunge an den arbeitenden Muskel. Hierbei ist eine Adaptation durch und an das Training gegeben. Herz-Krankheiten, die eine Leistungsintoleranz induzieren, zeigen sich in der Regel über das Unvermögen die Auswurfleistung des Herzens zu erhalten, oft ist eine adäquate Regulierung von Herzfrequenz oder Schlagvolumen gestört.

Ursachen hierfür können sein:

  • verminderte Herzmuskelkontraktilität
  • Herzklappen-Mängel
  • links-rechts Shunt
  • Aortenstenose
  • AV-Block III. Grades
  • intra-atrialer Block
  • intra-ventrikulärer Block
  • Arrhythmien
  • Pericarditis (Herzbeutelentzündung)
  • Fibrose des Myocards (Herzmuskel)
  • schmerzhafte Prozesse in den peripheren Gefäßen
  • den Rückfluss des Blutes vermindernde Prozesse in den peripheren Gefäßen

Diagnostik:

  • ausführliche Anamnese
  • eingehende klinische Untersuchng (in Ruhe und unter Belastung)
  • sonografische Untersuchung des Herzens in Ruhe und unter Belastung
  • EKG (in Ruhe und unter Belastung sowie 24 Stunden EKG
  • Labor: Blutbild | biochemisches Blutprofil | Laktat (Belastungstest)

Im Bewegungsapparat kann jeder schmerzhafte Prozess im Bereich von Muskulatur, Knochen, Sehnen, Bändern und Gelenken eine Verminderung der Leistung zur Folge haben.

Ursachen hierfür können sein:

  • Gang-Asymmetrie, Gang-Veränderung
  • Lahmheit
  • Huf – Imbalanzen
  • Myopathien
  • Störungen im Muskelstoffwechsel
  • Ermüdung des Muskles
  • Azidose

Diagnostik:

  • ausführliche Anamnese
  • neurologische Untersuchung
  • eingehende klinische Untersuchung des Bewegungsapparates in Ruhe und unter Belastung
  • Radiologie
  • Sonografie
  • Muskelbiosie
  • Labor: Blutbild | biochemisches Blutprofil | Muskelprofil
  • Mangel-/Dysfunktion jeden Organsystems
  • tumoröse Erkrankungen
  • subklinische Allgemeinerkrankungen

Diagnostik:

  • ausführliche Anamnese
  • eingehende klinische Untersuchng
  • Labor: Blutbild | biochemisches Blutprofil | Urinanalyse | Serumelektrophorese

Physiotherapie

Die Physiotherapie ist eine Behandlungsmethode die insbesondere bei orthopädischen Weichteilerkrankungen zum Einsatz kommt.

Bewegungseinschränkungen beim Reit- oder Fahrpferd aufgrund muskulärer Imbalancen und Verspannungen, sowie durch Pathologien von Sehnen, Bändern und Faszien sind häufig und können durch manuelle physiotherapeutische Maßnahmen oftmals deutlich verbessert oder beseitigt werden.
Insbesondere nach Verletzungen und Erkrankungen mit Boxenruhe kann die Physiotherapie auch unterstützend in der Rekonvaleszenzzeit angewandt werden, um einen schnelleren Heilungserfolg zu erzielen.

Osteopathie als Behandlungskonzept

Die Osteotherapie beschäftigt sich mit der Auffindung von Bewegungseinschränkungen im Körper und korrigiert sie. Die Osteotherapie ist heute eine ganzheitliche Heilmethode, bei der nicht nur Bewegungseinschränkungen der Knochen, sondern auch muskuläre Dysbalancen, Verspannungen und Verklebungen der bindegewebigen Strukturen Beachtung finden. Dabei wird der Körper als eine Einheit aufgegriffen. Eine Fehlfunktion, bzw. Bewegungseinschränkung eines Körperteiles kann eine Reihe Folgen in zum Teil weit entfernten Arealen des Körpers nach sich ziehen und damit eine Kette von Symptomen auslösen. Die Untersuchung und Behandlung erfolgt weitestgehend manuell, ausschließlich durch die Hände des Therapeuten…

Orthopädie

Allgemeine Informationen zur Orthopädie

Erkrankungen des Bewegungsapparates spielen in der Pferdemedizin eine außerordentlich zentrale Rolle.
Neben Lahmheiten widmen wir uns auch Fällen von orthopädisch bedingten Leistungsdepressionen und Wirbelsäulenproblemen.

Die Erstellung einer fundierten, auf Untersuchungsergebnissen basierenden Diagnose steht an erster Stelle unserer Lahmheitsuntersuchung. Diese führen wir ausschließlich als Einzeluntersuchung durch. Wenn nötig, nehmen wir die Patienten dazu stationär auf.

Für die Diagnostik nutzen wir eine umfangreiche klinische Untersuchung, diagnostische Anästhesien nach bewährtem systemischem Vorgehen, bildgebende Verfahren wie Sonographie, Röntgen und Arthroskopie / Tenoskopie, sowie die sensorbasierte Bewegungsanalyse.

Therapeutisch nutzen wir alle derzeit zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der Lahmheitsbehandlung wie intraartikuläre Medikamenteninstillation, Behandlung mit knorpelprotektiven Substanzen, plättchenreiches Plasma, sowie umfangreiche chirurgische Therapien.

Einen hohen Stellenwert hat in unseren Therapiekonzepten eine pferdegerechte sinnvolle Rekonvaleszenz.

Physikalische Verfahren, Physiotherapie sowie naturheilkundliche Verfahren wie Akupunktur haben bei uns ebenfalls ihren Platz. Die jeweiligen Therapieverfahren werden bei uns individuell an den speziellen Fall angepasst und in Hinblick auf die zu erwartende Prognose ausgewählt.

Stoßwellentherapie

Die extrakorporale Stoßwellentherapie wird in der Humanmedizin seit vielen Jahren erfolgreich bei zahlreichen orthopädischen Problemen eingesetzt und hat sich auch in der Pferdemedizin etabliert.
Mit Hilfe der Stoßwelle können Fesselträgerschädigungen, Überbeine und Kissing Spines behandelt werden.

Ein weiterer Anwendungsbereich ist der Einsatz bei chronischen Schmerzen, die therapieresistent gegenüber konventionellen Methoden sind.